AASL Atlantoaxiale Subluxation
Die Erkrankung der Atlantoaxialen Subluxation
Unter dieser Erkrankung beim Hund versteht man eine nicht vollständige Gelenkausrenkung zwischen den Halswirbeln. Betroffen sind dabei der erste und zweite Halswirbel (Atlantoaxialwirbel). Der erste Halswirbel, der Atlas, hat eine feste Verbindung zum Kopf. So hält dieser Wirbel den Kopf des Hundes sozusagen fest, wenn dieser seinen Kopf nach oben oder unten bewegt. Der Axis, wie der zweite Halswirbel genannt wird, verfügt über einen Knochenzapfen, welcher in den Atlaswirbelkanal reicht.
Diese beiden Wirbel werden ausschließlich von Bändern gehalten. Das Problem ist dabei, dass besonders bei kleinen Hunderassen diese Bänder sehr instabil und schwach sind. Die Folge davon ist, dass sich die Wirbel verschieben können, was beim Hund zu Schmerzen führt. Diese Schmerzen werden größer, wenn er versucht den Kopf abzubeugen. Wenn sich Hunde nicht am Kopf berühren lassen wollen, wird in Spezialistenkreisen vermutet, dass bereis eine noch nicht erkannte Atlantoaxiale Subluxation / AASL im Anfangsstadium vorliegt. Kommt es soweit, dass Bänder der 1. und 2. Halswirbelverbindung reißen, ist es möglich, dass das Rückenmark eingeklemmt wird. Dann treten beim Hund Symptome, wie Gangstörungen oder Wahrnehmungsstörungen auf und er leidet unter erheblichen Schmerzen. Im schlimmsten Fall kann der Hund seine Gliedmaßen nicht mehr bewegen.
Wie kann es zu dieser Krankheit kommen?
Gerade bei sehr kleinen Hunderassen kann ein Herabfallen vom Sofa oder auch ein zu festes Ziehen an Halsband oder der Leine die Ursache einer Atlantoaxialen Subluxation sein. Das macht die Verantwortung jedes Hundehalters deutlich, sein Tier gut zu erziehen, statt „Gewalt“ anzuwenden. Außerdem sollte jeder sein Tier von Zeit zu Zeit auf Verletzungen untersuchen oder Veränderungen im Verhalten Ernst nehmen und beobachten. Somit kann eine Atlantoaxiale Subluxation / AASL evtl. frühzeitig erkannt werden. Andererseits kann auch eine Fehlbildung der ersten Halswirbel, welche angeboren ist, zu dieser Krankheit führen.
Die Diagnose der AASL
Bei dieser Krankheit ist die Diagnose eine Schwierigkeit. Gerade nach einem Trauma ist äußerste Vorsicht geboten, um keine weiteren Verletzungen zu verursachen. Der Gang zum Tierarzt hat Priorität, da unbedingt ein Röntgenbild angefertigt werden muss. Dabei sollte der Hund auf der Seite liegen. Eine weitere Möglichkeit ist eine Magnet-Resonanz-Tomographie. Das bietet den Vorteil, dass der Hund unter Gabe von Schmerzmitteln oder auch unter Narkose untersucht werden kann. Dabei werden Ödeme, Blutungen und die Instabilität der Knochen sichtbar.
Es ist sehr wichtig, diesen Schritt der Behandlung wahrzunehmen, um eventuelle andere Krankheiten, wie z. B. entzündliche Rückenmarkserkrankungen oder Bandscheibenvorfälle auszuschließen.
Behandlung der Atlantoaxialen Subluxation
Die Behandlung einer Atlantoaxialen Subluxation erfolgt meist durch einen chirurgischen Eingriff. Dabei wird der betroffene Bereich stabilisiert. Bei einem Bänderriss zwischen den Halswirbeln ist eine Operation unumgänglich. Dabei werden die betroffenen Wirbel durch Implantate wieder gestärkt und verbunden. Die Chance auf eine vollständige Heilung hängt davon aus, wie stark das Rückenmark bereits beschädigt war. Dennoch ist die Forschung auf diesem Gebiet inzwischen weit fortgeschritten, sodass bessere Implantate verwendet werden können und schnelle sowie erfolgversprechende Operationsmethoden zum Einsatz kommen. Ist die Krankheit noch nicht weit fortgeschritten, kann der Tierarzt entscheiden, dem Hund für bis zu sechs Wochen eine Halskrause anzulegen. Ebenso sollte der Hund auf ein Zimmer beschränkt werden bzw. das „Gassigehen“ sehr kurz ausfallen. Das stellt sicher, dass der Hund ruht und die Wirbel nicht unnötig belastet werden. Eine medikamentöse Behandlung von Entzündungshemmern begleitet diese Art der Behandlung.
Bilder Quellenangabe:
dog-3374258_1920: Ingrid und Stefan Melichar / Pixabay